Biographie Armin Clauss

Cover Armin Clauss

Sabine Hock

Armin Clauss

70 Mosaiksteine zur Biographie des hessischen Sozialpolitikers
Festschrift zum 70. Geburtstag am 16. März 2008

Frankfurt am Main: Verlag Otto Lembeck 2008.
 

Vorwort

Die eigene Biographie zum 70. Geburtstag? Armin Clauss versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Aber eigentlich wollte er dieses Geschenk lieber nicht haben. Nicht, weil er kritische Betrachtungen oder gar missliebige Enthüllungen fürchtete. Und Angst vor unbequemen Wahrheiten hatte er schon gar nicht. Nie. Nachdem er sich einmal, trotz seines inneren Widerstrebens, auf das Projekt eingelassen hatte, stellte er sich sogar mit außergewöhnlicher Offenheit seiner Vergangenheit. Auf einige Quellen, in denen er nicht so gut „wegkommt“, wie z. B. das „Tagebuch“ von Joschka Fischer, hat er mich sogar selbst hingewiesen.

Doch Armin Clauss ist eben keiner, der mit 70 eine Bilanz vorlegt und einen Schlussstrich unter sein Leben zieht. Er ist voller Tatendrang und Pläne. Sein Tag hat noch immer zehn bis zwölf Stunden, in denen er sich für den Fortschritt in unserer Gesellschaft engagiert. Denn er ist unerschütterlich davon überzeugt, dass Demokratie nur dann funktioniert, wenn die Bürger sie mit Inhalt gestalten. In diesem Sinne ist Armin Clauss ein guter Bürger.

Schon deshalb ist seine Lebensgeschichte wirklich erzählenswert. Damit der Jubilar, der keiner sein will, auch mit dieser Geschichte leben kann, entwickelte ich das Konzept einer offenen Biographie. Es besteht aus 70 Texten über Armin Clauss, Mosaiksteinen zu einer Biographie, wobei jeder einzelne zwar symbolisch für ein Lebensjahr steht, aber nicht inhaltlich immer je ein Lebensjahr erzählt. Das liegt im Stoff des Lebens begründet. So sind der Kindheit zahlenmäßig deutlich weniger Texte als Lebensjahre gewidmet, während der Teil über die Hauptschaffenszeit von Armin Clauss als Hessischer Sozialminister fast doppelt so viele Texte wie Amtsjahre zählt. Obwohl die Texte einer chronologischen und auch dramaturgischen Ordnung folgen, lassen sich beliebig viele weitere Mosaiksteine ergänzen, einfügen und anhängen. Auch der Historikerin kam dieses offene Konzept entgegen, da sich viele Vorgänge im Leben von Armin Clauss aus heutiger Sicht noch nicht abschließend darstellen und bewerten lassen, oft aus naheliegenden Gründen, etwa weil die Vorgänge an sich (wie z. B. die Diskussion um den Ausbau des Frankfurter Flughafens) noch nicht abgeschlossen sind oder weil die entsprechenden Dokumente wegen des Datenschutzes noch nicht zugänglich sind.

Wichtige Quellen fanden sich im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden, wo der Amtsnachlass von Armin Clauss aufbewahrt wird, und über die Parlamentsdatenbank im Informationssystem des Hessischen Landtags im Internet sowie im Archiv der sozialen Demokratie in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, in den Archiven des DGB, Bezirk Hessen-Thüringen, und der IG Metall, Bezirksleitung Frankfurt, im Archiv des Vorstandssekretariats des Frankfurter Markus-Krankenhauses, im Institut für Stadtgeschichte (Stadtarchiv), Frankfurt am Main und im Stadtarchiv Lauffen am Neckar. In all diesen Einrichtungen haben mich deren Mitarbeiter tatkräftig bei meinen Recherchen unterstützt. Wertvolle Hinweise gaben außerdem Hans Pleitgen, Frankfurt am Main, und Dr. Günter Steinhäuser, Wiesbaden. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Mein besonderer Dank aber gilt Armin Clauss. Ohne ihn würde es dieses Buch nicht geben. Nicht nur weil es von ihm handelt. Trotz seiner spürbaren Bedenken, die er zwar nie offen äußerte, hat er mich bei der Arbeit an seiner Biographie geduldig unterstützt, durch viele Gespräche ebenso wie mit zahlreichen Materialien aus seinem umfangreichen Privatarchiv. Mit seiner Genehmigung konnte ich seinen Amtsnachlass in Wiesbaden einsehen, und er hat auch das Manuskript gegengelesen und autorisiert. Im Laufe der Arbeit hat er dann wohl doch Spaß an dem Projekt gefunden. Manchmal, so verriet er, konnte er sogar ein altes Mosaiksteinchen aus seiner Vergangenheit wiederentdecken, das er schon ganz vergessen hatte. Und zu seinem 70. Geburtstag wünsche ich ihm, dass er noch viele, viele neue Mosaiksteine für die Zukunft hinzufügen kann.

Frankfurt am Main, zum 16. März 2008
Sabine Hock

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