Goethe-Stadtführer

Cover Goethe-Stadtführer

Sabine Hock

Wie finden Sie Goethe?

Goethestätten in Frankfurt am Main

Herausgegeben im Auftrag des Dezernats für Kultur und Freizeit der Stadt Frankfurt am Main, Institut für Stadtgeschichte, 1999
 

Geleitwort

Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren / Ist ehrenvoll und ist ein Gewinn, sagt Wagner beim Osterspaziergang zu Faust. Daß dieser Satz sich auch auf seinen Autor Johann Wolfgang Goethe anwenden läßt, will der vorliegende Wegweiser zu Goethestätten in Frankfurt am Main zeigen. Er gibt anläßlich des Goethejahres 1999 eine kleine Orientierungshilfe auf der Suche nach Goethes Raum und Zeit, wie sie in der heutigen Stadt überliefert sind.

Vor 250 Jahren, als Johann Wolfgang Goethe hier geboren wurde, bot Frankfurt noch ein mittelalterliches Stadtbild, mit Festungen, Türme[n], Mauern, Wälle[n], Gräben. Als der Dichter 1814/15 zum letzten Mal seine Vaterstadt besuchte, waren unter Senator Jakob Guiolett die alten Befestigungswerke geschleift und an ihrer Stelle der Anlagenring geschaffen worden. Goethe zeigte sich begeistert, daß die Stadt sich so auf das Prächtigste und Heiterste hervorgebaut habe, und lobte die großzügige Stadtplanung, die zum fernern Fortbau die schönsten Räume biete. Tatsächlich war Frankfurt damals nicht nur architektonisch auf dem Weg zur klassizistischen Stadt, sondern auch geistig im Aufbruch von der Reichsstadt zur Freien Stadt.

[D]aß einer freien Stadt ein freier Sinn gezieme, wußte auch Goethe, wenn er empfahl, sich vor allen Dingen von veralteten Vorurtheilen zu befreien. Freilich hat der Fortschritt dann viel von der Stadt zerstört, bevor sie die Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs in eine Trümmerlandschaft verwandelten. Umso kostbarer ist das, was von den Zeiten übrig blieb oder sorgsam rekonstruiert wurde.

Prof. Dr. Dieter Rebentisch
Leiter des Instituts für Stadtgeschichte

Seitenanfang